Zwar schon etwas ??lter (15. M??rz 2001 ), aber trotzdem trifft es die Sache ganz gut. Das Statement stammt von Edmund Hartsch (B??hse Onkelz Management) aufgrund eines Artikels im Spiegel, der wie viele dieser Artikel v??llig Realit??tsfremd und schlecht recherchiert war.
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Statement von Edmund Hartsch (B??hse Onkelz Management)
Edmund Hartsch – 15. M??rz 2001 (Spiegel-Forum)
Guten Tag Muss ich mich denn heute morgen schon wieder aufregen? Pressefreiheit ist eine feine Sache, beinhaltet sie doch gewisserma??en das Recht, ??ber alles und jeden berichten zu d??rfen. Was Sie Herr Geyer jedoch ??bersehen und da befinden Sie sich in guter Gesellschaft, ist die Tatsache, dass Pressefreiheit auch die Pflicht zur Akkuratesse, zur sauberen Recherche mit einschlie??t und von Recherche kann bei Ihrem Artikel ja wohl kaum die Rede sein. Sie h??tten z.B. mal hier beim Onkelz-Management anrufen und sich informieren k??nnen. Aber Schwamm dr??ber, wir sind ja schlechte Presse gewohnt. Kleine Statistik gef??llig? Von ca. 7-8000 Presseartikeln ??ber die B??hsen Onkelz sind ca. 80% von so grotesk schlechtem Inhalt, dass sich die faktischen und haarstr??ubenden Fehler in diesen Artikeln im Handumdrehen nachweisen lie??en.
Da werden Namen, Jahreszahlen, Daten und Fakten durcheinander geworfen und aufs Fantasievollste miteinander verkn??pft, Textstellen werden aus dem Zusammenhang gerissen und Zusammenh??nge so derma??en verzerrt dargestellt, dass dem Leser gar keine andere M??glichkeit bleibt, als die Band zu verteufeln, oder sich angeekelt von ihr abzuwenden. Ach ja, war es nicht der Spiegel, der in seiner 41/92 Ausgabe in einem breit angelegten Artikel ??ber die Gefahr der Musik von rechts einen Beitrag ??ber die ach so gef??hrlichen B??hsen Onkelz ein falsches Foto ver??ffentlichte, n??mlich das der Bluesband Formation SO 36. Na ja, macht ja nix, hat ja keiner gemerkt, gell? 1992 hatten sich die B??hsen Onkelz bereits seit ??ber 6 Jahren aus der „Szene“ gel??st und ihre Plattenverk??ufe ??berschritten die 250.000er Marke, w??hrend die wirklich rechten Bands zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als 500-1000 Einheiten verkauften. Dennoch warfen Sie damals schon diese Bands alle in einen Topf. Sie Herr Geyer und somit die gesamte Spiegel Redaktion h??tten sich schon 1992 Ihrer Verantwortung bewusst werden m??ssen und erkennen m??ssen, dass die Onkelz seit 1986/87 nicht mehr in dieses Lager geh??ren. Im ??brigen k??nnen Sie nicht immer behaupten, es h??tte keine eindeutigen Distanzierungen gegeben, nur weil Ihnen die Quellen hierzu fehlen. Jetzt gehen Sie hin und bezeichnen „T??rken Raus“ als einen „Hit“ und somit als einen Chartbreaker. Geht’s noch? „T??rken Raus“ wurde 1980 als einer der ersten Songs geschrieben und vor einer Horde von 50 – 100 betrunkenen Punks aufgef??hrt. Von diesen „Gigs“, denn Konzerte konnte man das damals ja wohl noch nicht nennen, gab es genau 8. Als Skinheadband von 1983 bis 1986 gab es 5 Gigs vor ca. 200-300 Leuten und dort wurde T??rken Raus niemals live vorgetragen. „Deutschland den Deutschen“ wurde auf einem einzigen Gig in Berlin 1983 gespielt. Beide Songs sind niemals ver??ffentlicht, sondern nur auf einem Demotape eingespielt worden, dass jedoch im Untergrund bis heute h??ufig kopiert worden ist. Wo haben Sie denn zum ersten Mal von diesen Songs geh??rt, Herr Geyer? Doch wohl erst in der Presse von 92-95, oder? Diese Songs sind nun 20 bzw. 18 Jahre alt, aber immer noch hauen Sie in die gleiche langweilige Kerbe und sprechen hier von „Hits“. Sie sagen, dass die B??hsen Onkelz die Musik mit diesen „Hits“ auf Rechtskurs gebracht h??tten. Das ist nicht nur falsch und dumm, sondern auch gef??hrlich. Es gibt Hunderte von expliziten Statements der B??hsen Onkelz, in Fanzines, Fachbl??ttern, Musikzeitschriften, auf Video, im Fernsehen, im Radio und anderswo, bzgl. dieser Songs und ihrer Distanzierung zur rechten Szene. Nur weil Sie diese Statements nicht kennen, hei??t das nicht, dass es sie nicht gegeben hat, hei??t das nicht, dass die B??hsen Onkelz deswegen unglaubw??rdig sind, oder Ihre Distanzierungen halbherzig und m??glicherweise aus finanziellen Interessen stattgefunden haben. Ihre Spekulationen Herr Geyer und Ihre Mutma??ungen, Ihre Polemik und Recherchefaulheit geht weit ??ber das Ma?? des Ertr??glichen hinaus. Ich verfolge die Presse aufmerksam und auch die vielen gegen Rechts Veranstaltungen. Wunderbar, dass Herr Lindenberg einen solchen Presserummel mit seinen Gegen-Rechts-Konzerten ausgel??st hat. Das finanzielle Ergebnis, die Hilfe f??r die Opfer der rechten Gewalt blieb dann doch wohl eher sp??rlich. Merkw??rdig, dass die B??hsen Onkelz am letzten Wochenende mit nur einem einzigen Gig in der ausverkauften Bremer Stadthalle unter der Schirmherrschaft der Ausl??nderbeauftragten des Landes Bremen Frau Dr. Dagmar Lill und mit ma??geblicher Unterst??tzung der mutigen Bands Megaherz, Sub7even, Kreator und Destruction weit ??ber 100.000,– DM erspielt haben. Das Geld wird nun ohne b??rokratische Umwege an die Opfer der j??ngsten rechten Gewalttaten ausbezahlt. Ich habe allerdings nichts in der Presse dar??ber gelesen. Komisch auch, dass es eine ??hnliche Veranstaltung der Onkelz in Bremen bereits 1993 gab und dass bereits dort 11.000 Fans unisono „Nazis Raus“ gebr??llt und Stephan Weidners Ansagen gegen rechts bejubelt haben. Auch damals gab es keine Presse. Sicherlich sagen Sie jetzt wieder, dass das auch nur eine Imagekampagne war, aber dann muss ich Ihnen sagen, dass die Onkelz sich seit 1990 in einem hohen Ma??e engagieren, in einem Ma??e, das weit ??ber das ??bliche hinausgeht. Kochen Sie nur weiter Ihr S??ppchen, aber wundern Sie sich nicht, wenn es Ihnen trotz guten Willens nicht gelingt, das angespannte Klima innerhalb der deutschen Jugendkulturen zu entsch??rfen. Toleranz und Integration m??ssen wir diesen Jugendlichen vorleben und k??nnen sie nicht blanko von ihnen einfordern. Und was den Echo angeht: Die Onkelz sind nominiert, ja, schon zum zweiten Male, aber glauben Sie, dass das einen von uns hier im B.O. Management interessiert? Glauben Sie, dass es wichtig w??re f??r uns, von der Musikindustrie akzeptiert zu werden? Die Onkelz stehen in einer Kategorie mit Pur, den Toten Hosen, Modern Talking und Reamonn, na super, Herzlichen Gl??ckwunsch. Wen interessiert schon eine Musikindustrie, die solche Produkte wie Zlatko oder No Angels f??rdert. „Kunst“ kommt in diesem Sinne von „k??nstlich“. Ich pers??nlich halte solche Sendungen wie Big Brother, in denen der pure Egoismus propagiert wird f??r wesentlich gef??hrlicher f??r junge Leute, als die teilweise derben Texte der B??hsen Onkelz. Und au??erdem halte ich es mit Bob Marley: „You can fool some people some time, but you can’t fool all the people all the time“ In diesem Sinne, alles in allem keine Glanzleistung Herr Geyer.
P.S.: Das Bandfoto in Ihrem Artikel ist 6 Jahre alt, sollte ich Ihnen vielleicht mal ein aktuelles Foto schicken?
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